Ist ein Roboter z. B. in der Lage, die Verschraubung einer individuell gefertigten Maschine, z. B. einer Förderschnecke, zu übernehmen? Das ist die zentrale Frage des umfassenden Forschungsprojekts, an dem Van Beek derzeit teilnimmt. An dem Projekt mit dem Titel „(G)een moer aan“ sind u. a. TNO, der Kooperationsverband Brainport Industries und die Hochschulen Fontys und Avans beteiligt.
Im KMU-Sektor spielen individuelle Lösungen eine immer wichtigere Rolle. Dies erfordert Systeme, die schnell an neue Gegebenheiten angepasst werden können. Ziel des Projekts ist es, ein Robotersystem so zu konfigurieren, dass dieses in einer Produktionsumgebung genau so einfach und schnell für eine neue Aufgabe eingerichtet werden kann wie ein Smartphone.
„Automatisieren, wo möglich…“
„Man hat uns gebeten, an einem Projekt teilnehmen, in dem untersucht wird, ob es für Van Beek eventuell aus wirtschaftlich Gesichtspunkten interessant wäre, robotisierte Montagewerkzeuge zu verwenden“, erklärt Betriebsleiter Eric de Jong von Van Beek. Der Leitsatz von Van Beek lautet schon seit Jahren „Automatisieren, wo möglich, Handwerk, wo notwendig“. Es ist deshalb keine Überraschung, dass wir uns gerne an dem Projekt beteiligen.
In der bereits hoch automatisierten Arbeitsvorbereitungsphase stehen Van Beek die CAD-Produktdaten jeder nach den Wünschen des Kunden gefertigten Maschine zur Verfügung. Es geht jetzt darum, diese Daten für die Steuerung eines Cobots oder Roboters zu nutzen.
Sicherheit steht an erster Stelle
Das Projekt ist sehr umfassend und alle verschiedenen Aspekte werden ausgeleuchtet. Neben den mechanischen wird natürlich auch auf Sicherheitsaspekte eingegangen. „Eine Neuentwicklung darf selbstverständlich keine Gefahr für den Bediener darstellen“, erklärt De Jong.
Die Akzeptanz der Automatisierung
Auch die Akzeptanz eventueller Automatisierungsmaßnahmen am Arbeitsplatz wird untersucht. In diesem Zusammenhang wird untersucht, was die Bediener in den verschiedenen Unternehmen von einer eventuellen Robotisierung halten. „Haben Bediener Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren? Oder davor, dass durch die Robotisierung nur noch monotone Arbeit übrigbleibt?“, erläutert De Jong.
Positive Aufnahme
Bei Van Beek stehen alle Mitarbeiter dem Projekt positiv gegenüber und jeder ist sehr motiviert. Das wundert Herrn De Jong nicht. „Mitarbeitern in der Montage geht es vor allem um die Qualität der Schweißnähte. Komplimente für eine gut ausgeführte Schweißarbeit hört man öfter, für Verschraubungsarbeiten weniger“, sagt De Jong. „Und wenn es Automatisierungsmöglichkeiten gibt, sind wir immer immer daran interessiert.“
Automatisierte Spezialfertigung
Die Herausforderung bei der Automatisierung der Verschraubung bei Van Beek ist, dass es sich nicht um Massenprodukte handelt. Bei der Massenherstellung von Autos z. B. lohnt es sich natürlich eher, eine Maschine für sich ständig wiederholende Vorgänge herzustellen. Die Schneckenförderer von Van Beek sind jedoch Spezialanfertigungen. Deshalb unterscheiden diese sich in Form und Größe und befinden sich die Schrauben immer an anderen Stellen.