Bei der Entwicklung eines neuen Schneckenwärmetauschertyps für Flüssigkeiten haben wir wortwörtlich in die entgegengesetzte Richtung gedacht. In diesem neuen Schneckenwärmetauscher soll die Schnecke nämlich die Bewegung des Produkts verzögern anstatt es sie zu unterstützen. Um diese eigensinnige Innovation schneller entwickeln zu können, haben wir eine Subvention von 30 000 Euro von der Stiftung Metal Valley erhalten.
Mit der Marke Celsius haben wir bereits reichhaltige Erfahrungen mit der Konstruktion von Schneckenwärmetauschern gesammelt. Sie werden zum Kühlen, Erwärmen und Trocknen von Pulvern und Granulaten eingesetzt. Jetzt untersuchen wir, ob eine Schnecke auch zur Erwärmung einer Flüssigkeit eingesetzt werden könnte.
Bremsen mit einer vertikalen Schnecke
„Immer häufiger erreichten uns Anfragen, ob wir auch Flüssigkeiten erwärmen können – das hat uns zum Nachdenken gebracht“, berichtete Manager Operations Eric de Jong. Das Ergebnis ist eine vertikal aufgestellte Schnecke, in die die Flüssigkeit von unten mit ca. 10 bar gespritzt wird. Die wellenlose Schnecke dreht sich dem Druck entgegen, um die Flüssigkeit abzubremsen. Um die Schnecke herum befindet sich ein doppelwandiges Gehäuse, durch das erhitztes Öl oder Wasser strömt. So lässt sich die Temperatur in der Schnecke regeln.
Der Widerstand beeinflusst die Verweildauer
Der Bediener stellt ein, wie groß der Widerstand ist, den die Schnecke bietet, und beeinflusst so die Verweildauer der Flüssigkeit in der Schnecke. So kann er sehr genau bestimmen, wie warm das Produkt ist, das die Schnecke verlässt. „Wir sind die Ersten, die auf diese Weise mit dieser Technik experimentieren“, berichtete De Jong.
Die widerspenstige Schnecke erntet Lob
Die ersten Tests mit dem „eigensinnigen Rebell“ waren vielversprechend. „Eine zwei Meter hohe Testmaschine wurde bei einem Kunden eingesetzt, der tiefgekühltes Obst verarbeitet, unter anderem zu Smoothies. Der Kunde ist so zufrieden, dass er einen weiteren dieser Schneckenwärmetauscher möchte“, erläuterte De Jong.
De Jong erwartet, dass nicht nur in der Nahrungsmittelindustrie, sondern auch für das Recycling (z. B. die Verarbeitung von Schlamm) und in der Chemieindustrie ein hoher Bedarf an solchen eigensinnigen Schneckenwärmetauschern besteht.
Gute Zusammenarbeit mit Kapp
Wir haben diesen Wärmetauscher gemeinsam mit Kapp Nederland B.V. aus Dordrecht entwickelt, einem Handels- und Ingenieurbüro, das sich auf industrielle Wärmetauscher in der Verfahrensindustrie spezialisiert hat. Kapp Nederland ist sehr zufrieden über die Zusammenarbeit während der Entwicklung dieses innovativen Produkts und sieht der Präsentation dieses Wärmetauschertyps an den Absatzmarkt erwartungsvoll entgegen.
Die Innovation bereits von der Presse aufgegriffen
Auch die Öffentlichkeit wurde bereits über diese Neuheit informiert. Anlässlich der Vergabe der Subvention zur schnelleren Entwicklung der Maschine ist im Brabants Dagblad kürzlich ein Artikel erschienen. Darin erklärt unser Geschäftsführer Perry Verberne, dass das Projekt schon seit längerem in der Schublade lag, es jedoch an der Ausführung haperte. „Dank der Subvention konnten wir Schritte unternehmen.“